Neuerlich herausragender Erfolg für steirische Kompetenzzentren!
K2-Zentrum ACIB für bis zu acht Jahre verlängert, alle steirischen Einreichungen bei den neuen COMET-Modulen genehmigt!
Graz, 7. Juni 2019 - Die jüngste Entscheidung der Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) zu den Kompetenzzentren macht die Position der Steiermark als unumstrittenes Forschungsland Nummer eins in Österreich einmal mehr deutlich. Das K2-Zentrum Austrian Centre of Industrial Biotechnology (ACIB) wurde mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren (ab 1. Jänner 2020) verlängert. Außerdem wurden beim ersten Call der neuen Programmlinie „COMET-Module" insgesamt sechs Module genehmigt, fünf davon aus der Steiermark. Damit waren alle steirischen Einreichungen erfolgreich!
„Unsere Kompetenzzentren sind bedeutende Motoren für die hervorragende Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Sie tragen wesentlich dazu bei, dass die Steiermark eine internationale Vorzeigeregion für Forschung, Entwicklung und Innovation ist. Die heutige Entscheidung der FFG ist ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte der steirischen Kompetenzzentren", so Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die besonders die Bedeutung der neuen COMET-Module betont: „Damit können neue Forschungsthemen in bestehenden Zentren etabliert und aufgebaut werden. Der große Erfolg der steirischen Einreichungen zeigt, dass die Steiermark bei der Entwicklung von Zukunftstechnologien an der Spitze steht."
Die Steiermark ist das Bundesland mit den meisten Kompetenzzentren, 19 der 42 österreichischen Zentren haben hier ihren Hauptsitz.
K2-Zentren
Die K2-Kompetenzzentren sind die größten Zentren im COMET-Programm. Ziel ist die Fokussierung existierender sowie der Aufbau neuer Kompetenzen durch die Zusammenarbeit mit international renommierten Forscherinnen und Forschern. Drei der fünf österreichischen K2-Zentren befinden sich in der Steiermark. Das ACIB mit Standorten in Graz (Hauptsitz), Wien, Innsbruck und Tulln wurde 2010 gegründet und beschäftigt sich mit Forschung im Bereich der industriellen Biotechnologie. Zu den Unternehmenspartnern von ACIB zählen zahlreiche international führende Pharmaunternehmen wie Boehringer Ingelheim, Sandoz oder Bayer. Die aktuelle Laufzeit endet mit 31. Dezember 2019. Durch die Entscheidung der FFG wurde das ACIB mit einer Laufzeit von bis zu acht Jahren verlängert, nach vier Jahren erfolgt eine Zwischenevaluierung. Das Projektvolumen für die neue Periode beträgt 40 Millionen Euro, 19 Millionen werden von Bund und Land Steiermark (bis zu 4 Millionen Euro) gefördert.
COMET-Module
Die COMET-Module sind die neue Linie im Kompetenzzentren-Programm des Bundes. Damit sollen zukunftweisende Forschungsthemen etabliert und neue Stärkefelder in den bestehenden K1-Zentren aufgebaut werden. Die Module zeichnen sich durch besonders risikoreiche Forschung aus und sind thematisch abgegrenzte Forschungsbereiche, in denen durch Forschung auf höchstem Niveau neue Themenfelder erschlossen werden, die deutlich über den bisherigen Stand der Technik hinausreichen. Pro K1-Zentrum können maximal 2 Module eingereicht werden. Die thematischen Schwerpunkte der neu bewilligten COMET-Module sind in den Bereichen IKT, Produktionstechnologien sowie Energie und Umwelt.
Beim ersten FFG-Call gab es österreichweit 16 Einreichungen. Auf Grund der Empfehlung einer internationalen Fachjury wurden sechs Module genehmigt, davon fünf aus der Steiermark:
Modul „BIO-LOOP" (am K1-Zentrum Bioenergy 2020): beschäftigt sich mit Chemical Looping (CL), einer innovativen Technologie zur Verbrennung oder Produktgaserzeugung, bei der ein Metalloxid anstelle von Luft als Sauerstoffträger verwendet wird. Dies führt zu einem stickstofffreien Gasstrom, verbunden mit einer erhöhten Produktgas-Qualität sowie einer einfachen und kostengünstigen CO2-Abscheidung.
Modul „CHEMITECTURE" (PCCL Leoben): Ziel des Moduls ist es, eine neue Generation von Polymerwerkstoffen zu entwickeln. Im Mittelpunkt steht dabei die Digitalisierung von Polymeren, etwa durch Fertigungstechniken, die virtuelle 3D-Modelle für die Realisierung komplexer Polymerbauteile nutzen.
Modul „Polymers 4 Hydrogen" (PCCL Leoben): Gemäß dem Pariser Klimaabkommen von 2015 soll der CO2-Ausstoß bis 2050 um 80-95% reduziert werden. Dafür ist der Umstieg auf alternative Energiequellen ein wichtiger Baustein. Wasserstoff hat dabei eine vielversprechende Perspektive aufgrund der dreimal höheren Energiedichte im Vergleich zu Erdöl. Das Modul soll dafür Polymerwerkstoffe und Dichtungslösungen für den Einsatz unter hohem Druck entwickeln.
Modul „DDAI - Data Driven Artificial Intelligence" (KNOW Center): Kern des Moduls ist die Erarbeitung einer theoretischen Basis für sichere Künstliche Intelligenz-Algorithmen, die erklärbar und verifizierbar sind.
Modul „LEC HybTec" (LEC GmbH): Durch die Kombination von etablierten Technologien aus unterschiedlichen Fachgebieten soll die Zuverlässigkeit von Großmotoren verbessert werden. Dies stellt eine wissenschaftliche Herausforderung dar, die in der Großmotorentechnologie bisher weitgehend unerforscht ist und daher höchstes Potenzial verspricht.