10. COMET-Projekte Call ENTSCHEIDUNG

Am 16.04.2024 startete die Forschungsförderungsgesellschaft des Bundes (FFG) den 10. COMET-Projekte Call. In dieser Ausschreibung wurden österreichweit insgesamt zehn Projektanträge eingereicht, sieben neue COMET-Projekte erhalten grünes Licht und setzen wichtige Impulse für die österreichische Forschungs- und Innovationslandschaft. Seitens des Bundes wurden für den Call 2024 Förderungsmittel iHv. max. 10 Mio. EUR zur Verfügung gestellt.
Die neuen Projekte zielen nicht nur auf technologische Exzellenz, sondern leisten auch einen aktiven Beitrag zu den globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Sie stärken die Resilienz der österreichischen Wirtschaft, fördern Innovationskraft und schaffen langfristig Wertschöpfung im Land.
Die sieben geförderten COMET-Projekte im Überblick, wovon vier mit steirischer Beteiligung sind:
AddSafety - Efficient development of robust vehicle safety
Federführung: Technische Universität Graz, Institut für Fahrzeugsicherheit
Beteiligtes Bundesland: Steiermark
Gegenwärtig werden Fahrzeugsicherheitssysteme hauptsächlich unter vereinfachten Laborbedingungen getestet, was dazu führt, dass nicht alle möglichen Unfallkonfigurationen getestet werden können. Das Ziel des Projektes AddSafety ist es, die Evaluierungen näher an die realen Bedingungen im Straßenverkehr zu bringen, um somit robuster funktionierende Sicherheitssysteme entwickeln zu können. Die dazu notwendigen Tools und Methoden werden im Rahmen des Projekts entwickelt und an ausgewählten Systemen angewandt. Dadurch können Systeme effizienter entwickelt werden. Mit diesen soll die Sicherheit im Straßenverkehr nachhaltig verbessert werden, in dem Unfälle und Verletzungen zuverlässig verhindert werden.
AutoForst - Advanced Automated Timber Value Chain
Federführung: Technische Universität Graz, Institut für Fahrzeugtechnik
Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Kärnten
Das Projekt AutoForst verfolgt das Ziel, die Automatisierung in der Forstwirtschaft voranzubringen, um dem aktuellen und zukünftigen Fachkräftemangel sowie den Herausforderungen des demografischen Wandels entgegenzuwirken und gleichzeitig das Unfallrisiko zu reduzieren. Trotz der Position Österreichs als viertgrößter Produzent und Exporteur von Schnittholz in Europa sieht sich die Branche mit erheblichen Problemen konfrontiert, darunter der Nachwuchsmangel und steigende Anforderungen an die Arbeitssicherheit. Mithilfe digitaler und nachhaltiger Technologien soll die Effizienz und Sicherheit entlang der gesamten Wertschöpfungskette gesteigert werden. Dies ist nicht nur international relevant, sondern insbesondere für die Steiermark und Österreich von großer Bedeutung, da fast die Hälfte der Landesfläche bewaldet ist und die Forstwirtschaft eine Schlüsselrolle für die Wirtschaft spielt. Diese Optimierung trägt maßgeblich zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit der Branche bei.
FL4E&R - Freeze-Lining Aided Pyrometallurgy for Carbon-free Metal Extraction and Recycling
Federführung: Montanuniversität Leoben, Lehrstuhl für Modellierung und Simulation metallurgischer Prozesse
Beteiligte Bundesländer: Steiermark, Oberösterreich
Dieses Projekt konzentriert sich auf die Weiterentwicklung der Bildung von Freeze Lining (FL), einer schützenden Schlackenschicht, die Schäden an Öfen in metallurgischen Prozessen wie dem Elektroschmelzofen (ESF) und dem Slag-Fuming-Prozess (SF) verhindert. Trotz ihrer Bedeutung sind die Dynamiken der FL bisher nur unzureichend erforscht. Um dem entgegenzuwirken, werden Labor- und Pilotanlagenversuche durchgeführt, um die Kinetik der FL-Bildung zu untersuchen. Diese Erkenntnisse werden genutzt, um ein Computational-Fluid-Dynamics-(CFD)-Modell zu entwickeln, das in der Lage ist, das Verhalten der FL zu simulieren. Nach der Validierung wird das Modell angewendet, um industrielle Prozesse zu optimieren, was sowohl der Industrie zugutekommen als auch zu einer nachhaltigeren metallurgischen Industrie beitragen wird.
We3D² - Wire-DED – Material, Process, and Data science for future components and Digital qualification
LKR Leichtmetallkompetenzzentrum Ranshofen
Oberösterreich, Steiermark, Vorarlberg
Das COMET-Projekt We3D² beschäftigt sich damit, wie man mit neuartigen Daten-Aufzeichnungs- und Auswertemethoden den Draht-basierten Additiven Fertigungsprozess weiter verbessern, intelligenter (selbst) durchführen, steuern und regeln kann, und dadurch zu deutlich verbesserten und robusteren Bauteil- und Werkstoffergebnissen gelangt. Dies mit dem Ziel "physics-based Qualification" zukünftig zu realisieren. Die Forschungsarbeiten werden an 3 Use-Cases ausgerichtet: Aluminium für Wasserstofftanks für die Luftfahrt (Magna Aerospace), Feinkornbaustähle für Kran- und Schwerlast-Aufbauten (Liebherr Kräne), sowie hoch-performanter Drucktankelemente für Super-/Duplex-Stählen (Schöller-Bleckmann-Nitec).
ACWA - Austrian Centre of Water Analysis
Federführung: Universität für Bodenkultur Wien, Institut für Siedlungswasserbau
Beteiligte Bundesländer: Wien, Niederösterreich