Digitale Revolution zur Stärkung der Pflege
FFG-COMET-Projekt N!CA
Aktuelle Herausforderungen: Personalmangel und demografischer Wandel
Derzeit haben Gesundheitssysteme mit einem Mangel an Pflegepersonen zu kämpfen. Diese Situation wird sich in den kommenden Jahrzehnten durch den demografischen Wandel intensivieren. Stress, Krankenstände und hohe Arbeitsbelastung führen dazu, dass Pflegepersonen den Pflegeberuf häufig schon nach wenigen Jahren hinter sich lassen, was wiederum den Druck auf das verbleibende Personal erhöht.
Das Ziel der Forschung: mehr Zeit für Pflege
Im Rahmen des Projektes N!CA wird der Ansatz der Bottom-up-Digitalisierung genutzt. Digitalisierungsschritte werden agil, pflege- und patient*innenzentriert umgesetzt. So kann das Pflegepersonal mit seiner umfassenden Expertise in den kontinuierlichen Änderungs- und Entwicklungsprozess miteinbezogen werden. Im gesamten Projekt werden Faktoren auf sozialer, rechtlicher, ethischer und organisatorischer Ebene berücksichtigt, um nachhaltig eine Verbesserung für die pflegerische Praxis zu generieren.
Evidenzbasierte Pflege, Lean Management und Bottom-up Design Thinking werden das gesamte N!CA-Projekt leiten und die Endanwender*innen werden in den Mittelpunkt aller Überlegungen gestellt. Feldbeobachtungen, Fokusgruppen und halbstrukturierte Interviews dienen zur Erfassung ihrer Wünsche und Bedürfnisse. Digitale Lösungen werden hinsichtlich Machbarkeit im Rahmen von Studien untersucht. Ein standardisiertes Datenformat wird entwickelt, um KI-Modelle zu entwickeln und zu evaluieren.
Das N!CA-Projekt
Die Gesamtleitung des N!CA-Projektes obliegt Katharina Lichtenegger von der Klinischen Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie der Medizinischen Universität Graz. Das N!CA-Projekt gliedert sich in drei Teilprojekte: Das erste Projekt zur Vereinfachung von Prozessen und der (Pflege-)Dokumentation steht unter der Leitung der Medizinischen Universität Graz, das zweite Projekt zur intelligenten Nutzung von Routinedaten unter der Leitung von FH Oberösterreich sowie JOANNEUM Research Forschungsgesellschaft mbH. Projekt drei befasst sich mit der Befähigung von Pflegepersonen durch digitale Entscheidungsunterstützung und wird von decide Clinical Software GmbH sowie Medizinischer Universität Graz geleitet.
Eckdaten zum COMET-Programm
Mit dem COMET-Netzwerk fördern die Ministerien für Klimaschutz und Wirtschaft verschiedene Projekte mit einer Geldsumme von insgesamt 22 Millionen Euro, weitere 11 Millionen Euro werden durch die beteiligten Bundesländer finanziert. Das COMET-Programm gilt als Flaggschiff der Forschungsförderungsprogramme in Österreich und ist durch österreichische Spitzenforschung gekennzeichnet.
Daten zum Projekt
Name: N!CA - Digitalisation of Innovative Care Processes to Unburden and Empower nurses
Projektstart: 1. März 2024
Laufzeit: 4 Jahre
Förderung: EUR 2 834 108,00
Wissenschaftliche Partner
- Medizinische Universität Graz - Klinische Abteilung für Endokrinologie und Diabetologie, Institut für Pflegewissenschaft, Klinische Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin 2
- JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH - Institut HEALTH
- UMIT Tirol - Institut für Medizininformatik
- FH Oberösterreich Forschungs & Entwicklungs GmbH in Hagenberg - Institut für Medizin- und Bioinformatik
- Universität Wien - Institut für Staats- und Verwaltungsrecht
Wirtschaftspartner
- Steiermärkische Krankenanstaltengesellschaft m. b. H.
- decide Clinical Software GmbH
- Ilvi GmbH
- PH Predicting Health GmbH
- Vetterli Roth & Partner AG
- Die Gepflegt Wohnen Gruppe